18.10.2018

Die Substitution von Eigen- durch Fremdkapital führt zu einem in der internationalen Literatur als "Debt Tax Shield" bezeichneten Steuervorteil. In diesem Forschungsprojekt wird die empirische Evidenz zu steuerlichen Einflüssen auf die Kapitalstruktur von Unternehmen in einer umfassenden Meta-Regression quantitativ evaluiert und ausgewertet. Es zeigt sich, dass die Kapitalstruktur von Unternehmen tatsächlich in statistisch nachweisbarem Maße steuersensibel ist, wenn auch in einer ökonomisch vergleichsweise geringem Größenordnung. So steigt - im Durchschnitt über alle ausgewerteten Studien und die darin untersuchten Unternehmen - die Fremdkapitalquote um ca. 0,27 Prozentpunkte, wenn der Steuervorteil der Fremdfinanzierung um einen Prozentpunkt zunimmt. Die Finanzierungsstruktur multinationaler Konzerne erweist sich als besonders steuersensibel, da sie zusätzlich Möglichkeiten zur internationalen Steuerarbitrage nutzen können.      

Kooperationspartner: Prof. Dr. Lars P. Feld, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; Prof. Dr. Michael Overesch, Universität zu Köln

Publikation: Feld, L.P., Heckemeyer, J.H., & Overesch, M. (2013), Capital Structure Choice and Company Taxation: A Meta-Study, Journal of Banking and Finance, 37, 2850-2866.