Verrechnungspreise: Die Entscheidungsbefugnis der Steuerabteilung und ihre Konsequenzen
18.10.2018
Dieses Projekt untersucht den Einfluss der Allokation von Entscheidungsbefugnissen in der Verrechnungspreisfunktion auf die Wahrscheinlichkeit von Verrechnungspreiskonflikten mit der Finanzverwaltung sowie auf Koordinationskonflikte zwischen verbundenen Unternehmen. Erfasst wird insbesondere, inwieweit die Entscheidungsbefugnisse hinsichtlich der Verrechnungspreissetzung bei der Steuerabteilung gebündelt sind. Auf der Grundlage einer Umfrage unter großen internationalen Unternehmen des deutschsprachigen Marktes lässt sich empirisch feststellen, dass die Wahrscheinlichkeit externer Verrechnungspreiskonflikte mit lokalen Steuerbehörden zunimmt, wenn transferpreisbezogene Entscheidungsbefugnisse zentral bei der Steuerabteilung gebündelt sind. Erklärungen für diesen Zusammenhang können in den Signalen liegen, die eine starke Bündelung der Verrechnungspreispolitik in der Steuerfunktion des Unternehmens an die lokalen Finanzbehörden sendet, oder auch in einer unzureichenden Informationsverarbeitung in der Zentrale. Der beobachtete Zusammenhang wird dabei moderiert durch den Grad der Internationalisierung des Unternehmens und geeignetes Monitoring. Interessanterweise erweisen sich interne Konflikte, insbesondere zwischen der Steuer- und der Controllingfunktion im Unternehmen, als unabhängig von der Zuweisung der Entscheidungsbefugnisse.
Kooperationspartner: Sven-Eric Bärsch, Assoziierter Partner bei Flick Gocke Schaumburg (FGS); Marcel Olbert, Universität Mannheim